Brachycephale Rassen, Kurznasen
Kurznasige Hunderassen sind in den letzten Jahren aufgrund ihres „niedlichen “ Aussehens und ihres tollen Charakters sehr beliebt geworden. Möpse, französische Bulldoggen usw. sind mehr als liebenswerte Hunde, die ein freundlich, fröhliches Wesen haben und in jede Familie passen. Gerade deshalb möchte ich im Folgenden auf die schweren, erblich bedingten gesundheitlichen Probleme bei extrem kurznasig gezüchteten Tieren hinweisen und darüber aufklären, inwiefern und wie stark solche sehr kurznasig gezüchteten Tiere leiden.
Ich gehe im Folgenden nur auf die größte Problematik ein, die Atmung :
Die Thermoregulation beim Menschen funktioniert bekanntlich über zahlreiche Schweißdrüsen in der Haut. Diese hat der Hund nur an den Pfoten und machen einen sehr geringen Anteil der Wäremabgabe aus. Die Nase der Hunde hat drei vitale Funktionen: die Atmung, das Riechen und die Regulierung der Körpertemperatur.Die Thermoregulation über die Nasenmuscheln nimmt platzmässig mehr als die Häfte der Nase ein, also den meisten Platz . Die Nase des Hundes hat die wesentliche Funktion bei der Thermoregulation . Was bei uns Menschen die Haut leistet, leistet eine ebenso riesige, dicht gefaltete Oberfläche in der Nase (Nasenmuscheln) des Hundes. Diese wird aus extrem feinem und gut durchbluteten Faltengewebe gebildet, das beim Einatmen belüftet wird und so über Verdunstung von Körperflüssigkeit den Körper des Hundes kühlt. Hunde schwitzen also, wenn man so möchte, mit der Nase.
Wird die Nase dem Hund sozusagen „weggezüchtet“, ist nur noch ein verschwindend geringer Teil der Nasenmuscheln vorhanden und dieser Rest evtl. auch noch nicht einmal funktionstüchtig. Daß heißt für den betroffenen Hund, er kann seinen Körper nicht abkühlen . Dies führt zu Inaktivität und bei warmen Wetter und /oder zu viel Aktivität zur Hyperthermie, Hitzschlag und kann auch bis zum Tode führen.
Weitere Probleme durch die Kurznasigkeit machen sich im Kehlkopf und im Nasenspiegel bemerkbar. Die Nasenlöcher sind oft so eng, daß kaum Luft durch diese in die Nase gelangen kann. Hunde sind obligate Nasenatmer, ist der Luftstrom zu gering , führt dies unweigerlich zu Atemnot. Am Kehlkopf kommen oft zu lange Gaumensegel und überstehendes Gewebe im Rachen und ein zu weicher Kehlkopf vor, was ebenfalls massiv die normale Atmung behindert. Dies äußert sich im massiven Schnarchgeräuschen, die oft als charakteristisch für brachycephale Rassen in Kauf genommen wird. Oft sind aber Operationen nötig, um dem Hund ein einigermaßen erträgliches Leben zu ermöglichen.
Daher sollte vor dem Kauf eines solchen Tieres unbedingt auf verschiedene Dinge geachtet werden . Bitte lesen Sie dazu folgende Flyer und sehen Sie sich den den den verlinkten Bericht dazu an.
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/hundequalzucht-100.html